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Forumbeiträge

Jasmin
27. Feb. 2021
In WIRTSCHAFT
https://www.youtube.com/watch?v=DL7Z0hTPMJ8 Hervorragender Vortrag von Gunnar Kaiser, der zum Denken 'outside the box' befähigt. Gerade in diesem Thema lohnt es sich, scheinbar selbstverständliches in Frage zu stellen.
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Jasmin
04. Feb. 2021
In KULTUR
Zu Kabarett weiss wikipedia: "Das Kabarett (Deutschland: [ˈkabaʀɛt], [kabaˈʀɛt]; Österreich: [kabaˈʀeː]; Schweiz: [ˈkabaʀeː]) ist eine Form der Kleinkunst, in der darstellende Kunst (schauspielerische Szenen, Monologe, Dialoge, Pantomime), Lyrik (Gedichte, Balladen) oder Musik oft in Form der Satire oder Polemik miteinander verbunden werden. Kabarett ist in seiner Motivation gesellschaftskritisch, komisch-unterhaltend und/oder künstlerisch-ästhetisch." Als Kennzeichen würde ich noch anfügen, dass das traditionell macht- und herrschaftskritische Kabarett es lange als Ehrenkodex erachtete, vor allem nach Oben als denn nach Unten zu treten. Die Lizenz dafür bezog man daraus, dass man immer ambivalent zwischen Witz und Ernst changierte und nicht jedes Wort auf die Goldwage gelegt werden musste. Hofnarren im besten Sinne. In den letzten 15 Jahren durchlief Kabarett dann allerdings eine interessante Wandlung hinsichtlich ihrer Funktion. Vor allem Satire-Formate im Öffentlich-Rechtlichen übernahmen zunehmend die Rolle, die einmal seriösem und investigativem Journalismus zugedacht war: sie zogen nicht nur lästernd Zusammenhänge zwischen Bekanntem neu, sondern auch ansonsten unbeleuchtete Fakten ans Licht. Sie klärten auf und das sogar sehr gut. Während die Politik immer mehr zur Satire zu mutieren schien, die auch den Ton der Abendnachrichten festlegte, gewann im Kabarett die Tafelnummer Kultstatus. Alles schon schräg genug. Seit dem Hereinbrechen eines Virus über Labore ins menschliche Bewusstsein, bieten Satire-Sendungen zwar immer noch Tafelnummern auf, allerdings weniger, um anzweiflungswürdiges Regierungshandeln unter die Lupe zu nehmen, sondern zunehmend die Ansichten der Bevölkerung. Lange habe ich mich gewundert und gefragt, wie das so kommen konnte. Dass Kabarettisten am Ende eben auch nur Menschen und damit beeinflussbar sind, ist sicher ein Punkt. Vielleicht liegt das Problem aber auch daran, dass diese Berufsgruppe sich selbst und ihre gesellschaftliche Verantwortung in den letzten Jahren etwas zu ernst genommen hat - und damit auch das Gewicht ihrer Darstellung. Statt sich mit kreativem Leichtsinn über die Realität und alle Beteiligten lustig zu machen, meint der Eine oder Andere vielleicht, bei ihm liege die Verantwortung über die richtige oder falsche Deutung der Welt und ihrer Konsequenzen. Ein flapsiger Satz über die Gefährlichkeit von Corona und schon wird das Volk leichtsinnig. Unter diesem Druck bleibt einem jeder Scherz im Halse oder schon in der Feder stecken. Doch gerade das Leichtsinnige wäre in diesen Zeiten eine der besten Haltungen, um neue Perspektiven auf ein schwerwiegendes Problem zu gewinnen. Vielleicht sollte Kabarett wieder auf das heruntergestutzt werden, was es einmal wohlbringend war: das Forum der Hofnarren, die den Finger ungestraft in die Wunde legen konnte, weil man sie nicht zu ernst genommen oder zu moralischen Instanzen verklärt hatte. Dann bräuchten wir aber auch wieder seriösen und kritischen Journalismus.
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Jasmin
04. Feb. 2021
In WIRTSCHAFT
Die neue Normalität wird gerne mal damit gerechtfertigt, dass die alte ja auch nicht so das Wahre gewesen sei. Stimmt. Allein das sagt aber noch nichts darüber aus, ob das, was nun kommen soll auch wirklich besser ist als das, was wir gerade den Bach runtergehen sehen. Momentan sehe und höre ich vor allem Visionen einer digital überwachten und geführten Demokratie (? - ist das dann noch eine?) mit Machtbündelung bei steuerflüchtigen Tech-Konzernen. Versionen einer neuen Normalität, die Herausforderungen wie soziale Ungerechtigkeit, Umweltzerstörung und kurzfristiges, einseitiges Gewinnstreben wirklich angehen würden, vermisse ich dagegen in der öffentliche Debatte um unsere Zukunft. Gut, das mag auch daran liegen, dass diese Debatte erfolgreich unterlassen wird. Deswegen möchte ich hier Allen, die sie noch nicht kennen, die Idee der Gemeinwohlökonomie von Christian Felber als Denkanstoss nahelegen. Hier nur eine kurze Einführung: https://www.youtube.com/watch?v=cVFvyd7SmxU Im Netz finden sich weitere detaillierte Vorträge von Felber zu seinem Konzept.
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Jasmin
04. Feb. 2021
In KAFFEEPAUSE
Nach jahrelanger, an Wissenschaft grenzender Jagd nach der Zubereitung des perfekten Espresso (welche Machine?, welcher Mahlgrad in welcher Kaffeemühle?, etc, etc) bin ich zur scheinbar primitivsten und ältesten Methode der Kaffeezubereitung konvertiert: Kann ich sehr empfehlen. Fantastischer Kaffee ohne Ärger mit überteuerten und ständig wartungsbedürftigen Edelstahl-Design-Maschinen. Notfalls tuts auch die Glut des Lagerfeuers im Garten. Und im Kaffeesatz kann man problemlos die Corona-Lage in den nächsten Monaten ablesen. Ein hervorragendes und auch in Deutschland auffindbares Kaffeepulver gibt es von der türk Firma Kurukahveci Mehmet Efendi.
Für mich türkischen Mokka, bitte. content media
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Jasmin
04. Feb. 2021
In GESELLSCHAFT
Natürlich dürfen Sie sich in einer Demokratie wie Deutschland frei eine eigene Meinung und einen Willen bilden. Aber wie steht es mit den Voraussetzungen dafür? Dass Bildung seit Jahrzehnten weniger auf Selbstbefähigung zum eigenen Denken abzielt, sondern eher auf das Nachbeten vorgegebener Muster ist die eine Sache. Die andere ist die alltägliche, durchaus freundliche Ansprache an den Einzelnen, sich doch in Meinung und Verhalten der guten Sache, den richtigen Leuten, der Gemeinschaft anzuschliessen. Kontrolle, ausgehend von Regierungen wie von Konzernen, erfolgt heute immer weniger durch Zwang und Drohungen, die schnell Frust und Widerstand hervorrufen können. Konformität wird viel effektiver durch positiven Animieren, Locken und Appellieren an unsere menschlichen Bedürfnisse und Wünsche erreicht, so dass wir nicht mehr genau sagen können, wo genau unsere freier Wille und unsere eigene Sicht aufhören und wo Manipulation von Aussen anfängt. Wen diese scheinbar freundliche Machttechnik genauer interessiert, dem sei das kurze aber präzise Buch Psychopolitik des Philosophen Byung-Chul Han sehr ans Herz gelegt. Ein konkretes und aktuelles Beispiel wie das funktioniert und wie sich Haltungen in einer medial durchzogenen Gesellschaft oft eben nicht selbstständig und eigendynamisch gestalten, lässt sich hier bei Gunnar Kaiser nachlesen: https://kaisertv.de/2021/02/03/das-wef-empfiehlt-mit-angst-und-schuld-die-impfbereitschaft-steigern/ Wenn Ihnen demnächst Ihr Lieblingsmusiker oder der nette Herr Hirschhausen erklären, wie großartig die Impfung sei, dann mag Sie das so sehr empören wie enttäuschen. Der Grad zwischen gut gemeint und sich gemein machen der Werbetreibenden ist ein schmaler und das schnelle Verurteilen dieser Personen vielleicht auch etwas selbstgerecht. Gerade deswegen ist das Spiel so wirksam.
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Jasmin

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