Die neue Normalität wird gerne mal damit gerechtfertigt, dass die alte ja auch nicht so das Wahre gewesen sei. Stimmt. Allein das sagt aber noch nichts darüber aus, ob das, was nun kommen soll auch wirklich besser ist als das, was wir gerade den Bach runtergehen sehen.
Momentan sehe und höre ich vor allem Visionen einer digital überwachten und geführten Demokratie (? - ist das dann noch eine?) mit Machtbündelung bei steuerflüchtigen Tech-Konzernen. Versionen einer neuen Normalität, die Herausforderungen wie soziale Ungerechtigkeit, Umweltzerstörung und kurzfristiges, einseitiges Gewinnstreben wirklich angehen würden, vermisse ich dagegen in der öffentliche Debatte um unsere Zukunft. Gut, das mag auch daran liegen, dass diese Debatte erfolgreich unterlassen wird.
Deswegen möchte ich hier Allen, die sie noch nicht kennen, die Idee der Gemeinwohlökonomie von Christian Felber als Denkanstoss nahelegen.
Hier nur eine kurze Einführung: https://www.youtube.com/watch?v=cVFvyd7SmxU
Im Netz finden sich weitere detaillierte Vorträge von Felber zu seinem Konzept.
Sicher ein paar gute Ansätze drin. Aber: Aktien sind nicht per se etwas Schlechtes. Im Gegenteil: Mit Hilfe von Beteiligungen kann der Einzelne bestimmten Unternehmen sein Vertrauen aussprechen. Auch direkte Beteiligungen der Mitarbeiter eines Unternehmens am Gesamterfolg sind möglich und können einen Teil der Entlohnung ersetzen. Und als Aktionär habe ich theoretisch die Möglichkeit, in zukunftsgerecht arbeitende Unternehmen zu investieren, die fair entlohnen, den Einfluss auf die Umwelt berücksichtigen und die Ressourcen schonen. Es geht also darum, diese Aspekte für den Einzelnen transparenter zu machen und Vergleiche anzustellen. Leider kann man gerade aktuell sehen, wie die an sich sinnvolle Form einer Beteiligung an Unternehmen in Form von Aktien teilweise zum Roulette verkommt.