Die Widerstandsfähigkeit der Hotellerie ist am Limit. Und das nicht nur bei den bescheideneren Firmen, sondern auch bei den großen nationalen Ketten. Der Mangel an Liquidität nach fast einem Jahr ohne Gäste zwingt Unternehmen, einen Teil ihres Portfolios auf den Markt zu bringen. Es geht darum, etwas Geld zu verdienen, in der Hoffnung, dass es reicht, um das zu retten, was vom Sturm übrig bleibt.
Der jüngste Fall ist der von RIU, die das Paraiso Lanzarote Resort (Foto) nun zum Verkauf anbieten.
Waren es Ende Dezember noch etwas mehr als hundert Betriebe, die zum Verkauf standen, so sind es jetzt schon 150. Es sind bis zu 22 touristische Unterkünfte auf dem Markt, die einen Mindestpreis von fünf Millionen Euro haben. Immobilien, die mit hohen Fixkosten verbunden sind, um einen Verfall zu verhindern, der die Unternehmen erstickt. In Playa del Inglés auf Gran Canaria, stehen die meisten zum Verkauf, insgesamt neun, und auch die teuersten: eine Einrichtung mit 185 Zimmern, die für 31 Millionen angeboten wird.
In diesem Szenario hat RIU beschlossen, nicht nur das Paraiso Lanzarote Resort zum Verkauf anzubieten sondern auch zwei weitere Häuser der Kette in Portugal und Panama. Sie umfassen insgesamt 1.500 Zimmer. Auch andere Ketten versuchen gerade, auf diese Art an Liquidität zu kommen. Ein Einkaufsparadies für Milliardäre!
Auf den Kanaren sind in 2020 fast genau 4.000 Unternehmungen den Bach runter gegangen. Davon 71% mit 1 - 10 Beschäftigten, also mehrheitlich die kleinen Betriebe, die die Wirtschaft am Leben erhalten (könnten). In ganz Spanien sind es allein im Bereich der Gastronomie 85.000. https://elpais.com/economia/2021-02-05/miles-de-bares-y-tiendas-tiran-la-toalla-por-la-pandemia.html
Natürlich und diese werden auch zuschlagen. Aber der Preis wird vorher noch sinken.